Das Wesen des Kindes öffnet und zeigt sich im Spiel. Daran orientiert besteht ein KiTs – Kindertermin im Kern aus einem symbolisierenden, interaktiv – dynamischen Aufstellungsspiel.
Ein kleines Mädchen bezeichnete es als „Spielen – Sprechen“.
Zur KiTs – Methode gehören folgende Bausteine: Fachliche Planung, Vor- und Nachbereitung, Elterngespräche flankierend vor und nach dem Kindertermin, und schließlich der Kindertermin selbst. Dieser findet i.d.R. in Abwesenheit beider Eltern statt, außer bei sehr kleinen Kindern. Je nach Konstellation und fachlicher Einschätzung können Geschwisterkinder gemeinsam oder einzeln eingeladen werden. Umsetzbar sind KiTs – Termine mit Kindern/ Jugendlichen im Alter von ca. 2 bis ca. 16 Jahren.
Das Kind „arbeitet“ bzw. spielt für ca. 10 bis 20 Minuten mit, Jugendliche je nach Situation und Bedarf etwas länger. Dann wechselt seine Rolle in die eines Zuschauers bzw. Kommentators. Zwei Fachkräfte inszenieren bestimmte, ausgewählte Aspekte der Herkunftsfamilie des Kindes in Form eines Frage- und Antwort-Spiels auf lebendige und natürliche Art, z.T. improvisierend. Wichtige Aspekte werden symbolisiert und damit für das Kind entsprechend seines Entwicklungsstandes „sichtbar“ gemacht. Im Abschlussteil erfolgt eine lösungsorientierte Perspektiventwicklung im Sinne des Kindes, beispielsweise für altersgerechte Möglichkeiten in der Umgangsgestaltung, Lebensführung etc.
Eine mögliche Belastung des Kindes in einem KiTs – Termin wird durch Wirkweisen folgender Tools zumindest neutralisiert:
- Angebot eines Raumes für eine stressfreie(re) Betrachtung schwieriger familiärer Aspekte – Humor ist erlaubt, Aussprechen ohne negative Folgen möglich
- Interesse an der Persönlichkeit des Kindes und an seinen Bedürfnissen – ohne das Kind zu befragen, frei von Anpassungsdruck und Beeinflussung
- Kindgerechte Informationen zu Familienaspekten, zum Sinn der Beratung und zur Rolle von Fachkräften stärken sein Gefühl, die Situation überschauen zu können
- genaue Abgrenzung der Mitarbeit des Kindes zur Arbeit des Co-Teams dient u.a. als erlebnisbasiertes Lernmodell für Grenz-Sensibilisierung
- Verantwortungsübernahme durch die Fachkräfte entlastet das Kind von Illoyalitäts- und Schuldgefühlen
- Akzeptanz, Ermutigung und nicht bewertende Bestätigung der kindlichen Wahrnehmungen und Äußerungen
- Konstruktive Ideen- und Perspektiventwicklung.
Dem Kind wird mit dem Kindertermin eine unmittelbare Unterstützung in Krise und Konflikt angeboten. Es bekommt Gelegenheit, sich als Kind strittiger/ dysfunktionaler Eltern als „normal“ wahrzunehmen und Teile seiner Identität wertungsfreier zu entwickeln und zu integrieren. Dazu gehört es, elterliche Lebenskrisen, Streit und systemische familiäre Konflikte (z.B. mit Großeltern) eher als Angelegenheiten der Erwachsenen betrachten zu können. In der Folge kann das Kind seine eigenen Gefühle und Bedürfnisse selbstzentrierter wahrnehmen und ggf. offener aussprechen. Die Entwicklung dieser Fähigkeiten ist grundsätzlich wichtig für sein Selbstwertempfinden und Selbstbewusstsein, was sich in seinem sozialen Verhalten widerspiegelt, aber auch in der Konzentrationsfähigkeit beim schulischen Lernen auswirken kann.
„Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit.“ (Erich Kästner)